Ein Zusammenbruch sieht so aus: wir reden jeden Tag mit dem diensthabenden Arzt im Krankenhaus. An den meisten Tagen ist es jemand anderes, auch wenn mir die Gesichter schon langsam ein bisschen bekannt vorkommen. Gestern war ein besonders ehrlicher Arzt da, der offensichtlich meinte, dass uns ein worst case scenario besser tun würde, als das, was passieren könnte, wenn ein halbes Wunder passiert. Ich will nicht behaupten, dass diese Herangehensweise grundsätzlich schlecht ist, aber ich bin seit gestern, 18 Uhr, ein komplettes Wrack, kann keine Gespräche führen, ohne in Tränen auszubrechen, und bin heute sogar heulend aufgewacht, weil ich von der ersten Wohnung geträumt habe und alle Erinnerungen ständig zurückschwappten. Die Freundin, die mich die letzten zwei Wochen gerettet hat, fährt heute nach Italien. Ich muss zur Uni. Wie lebt man damit, wenn die eigene Mutter wochenlang in Lebensgefahr schwebt und jede weitere Minute an der Maschine schlimmere Gehirnschädigungen hervorruft?
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