Sunday 20 May 2007

I can't believe you just did that!



Habe mein sogenanntes escape money dafür aufgewendet, einen Laptop zu kaufen. Es war dafür gedacht, dass ich in einer schwierigen Situation einfach in einen Zug oder in ein Flugzeug steigen kann und für ein paar Monate verschwinden (klingt das so, als würde ich hauptberuflich Banken überfallen? Irgendwie schon, oder?), aber das geht jetzt eben nicht, und das Geld hat mich ständig daran erinnert, dass ich mich meinen Problemen stellen sollte, statt ständig davon zu laufen. Jetzt könnte man den Umstand, dass ich das Geld dann ausgegeben habe, natürlich auch so interpretieren, dass ich mir damit den allerletzten Ausweg verbaut habe...Mal sehen. Bis jetzt macht er sich gut, ich hänge in fremden WLAN-Netzwerken (ist das in Österreich legal? Hm.), aber bei Sonnenbestrahlung geht gar nichts. Ich dachte auch, was könnte besser sein als Ablenkung als sich mit einem neuen Windows-Betriebssystem auseinanderzusetzen, aber XP hat mir am Anfang mehr Schwierigkeiten gemacht (ich musste den PC noch am Tag des Kaufes neu aufsetzen, was nie ein gutes Zeichen ist). Eigentlich mag ich die Menschen ja nicht, die im Hörsaal vor ihren PCs sitzen und eifrig mittippen, aber es wäre doch eine gute Idee.
Dibo.
Halt.

Link des Tages Empfehlung: die in letzter Zeit sehr häufig aktualisierte Cat and Girl Seite. Die sind immer so klug und so philosophisch, dass das eigene Selbstbild arg angekratzt wird. Z.B, passend zum Thema:

Cat and Girl - Plastic

Im Soundtrack der Woche: "Zombi" und "Warmer Abend" von Kante. Ausgerechnet! Warum?


Es wird ein warmer Abend sein
und wir werden draussen stehen
und wir werden uns berühren
und die Nacht sich senken spüren
die Flüsse werden für uns singen
sie schenken uns den Schlaf
wir werden ohne Träume sein
Wir werden diese Stadt verlassen
wir werden ausser Landes gehen
wir werden unser letztes Feld
entflammen und verbrennen sehen
wir werden alles von uns geben
unsere Hoffnung und die Angst
verlieren
wir lassen keine Spur zurück

wir sehen die welt mit andern augen
seitdem wir draußen sind
sehen wir dinge ohne namen
mit schleierhaftem sinn
wir sind leute in den straßen

Im Rahmen der Möglichkeiten
sind wir ein hoffnungsloser Fall
wir sind nicht aufzuhalten
wir können nirgendwo aufprallen.
Wir sind ein unheilbarer Virus,
eine Krise,
eine Krankheit,
wir sind Leichen, die noch atmen,
wir sind ein reichlich schlechter Scherz
und unser Schmerz und unsere Wunden,
sind unser größtes Kapital.
Es ist als trügen wir etwas in uns,
dass einer anderen Welt entsprungen ist.
Das war schon wieder ein bisschen zu viel, oder? Entschuldigung.

Nachtrag, zum Konsumwahn: NEIN, ich werde "You don't love me yet" von Jonathan Lethem nicht in der deutschen Übersetzung (ein bisschen ungeschickt, "Du liebst mich, du liebst mich nicht") kaufen, nur weil mir das Hardcover-Design so gut gefällt. Der Tropen-Verlag versucht es immer wieder, aber bis jetzt bin ich den Fängen des "och, ist das hübsch" recht gut entkommen...merkwürdigerweise sprechen mich deutsche Taschenbücher überhaupt nicht an, Hardcover dafür um so mehr, bei den englischen ist es genau umgekehrt. Letztes Mal, als das passiert ist, habe ich das wunderbare "Maramba" von Paula Köhlmeier gekauft.

2 comments:

krs10 said...

glückwunsch zum neuen notebook, war doch wohl kein frustkauf? :-)
wo du es erwähnt hast, fiel mir auf das es mir mit den englisch/deutschen büchern/taschenbüchern genau geht wie dir! seltsam... machen die im deutschsprachigen raum etwa schönere hardcover und umgekehrt? nicht, dass ich viele bücher im original lesen würde, da fehlen mir dann doch zu oft die untertitel... von lethem habe ich nur den autistenkrimi gelesen, sag mal, wie das ganz neue ist, wenn du's gelesen hast. grüße :-)

flame gun for the cute ones said...

Nein, für einen Frustkauf war das Ding doch ein bisschen zu teuer! Von Lethem kenne ich bis jetzt nur "Fortress of Solitude" und die Kurzgeschichtensammlung "Men and Cartoons", mochte ich beides, und vom Neuen hört man auch nur Gutes. Allzu schnell werd ich dir wohl nicht darüber berichten können, ich hab in den letzten eineinhalb Monaten ungefähr fünf Bücher begonnen und nur eines zu Ende gelesen. Schöne Grüße, B