Thursday, 28 June 2007

Das Blog sollte heißen: "ein Sterne-Song für jede Stimmung"!

Ich würde lieber wirklich
Als virtuell
Essen gehen
Ich stecke im Tresen und ersticke am Rauch
Ich trinke selbst nicht wenig
Und mein Nachbar säuft auch

Aber ich bin nüchtern
Und ich bin echt
Ich bin nüchtern
Und nicht die Regierung
Und nüchterner als jeder
Der ein Wort denen glaubt

Ich bin aufgewachsen
In der britische Zone
Ich war schon immer besetzt
Ich kann gar nicht ohne
Wenn es spät wird und voll
Dann wünsch ich mich zurück
Unter einen ihrer Panzer
Schieres Glück
Ich finde ja, dass man bei den Sternen überhaupt nicht hört, in welchem Jahr sie ihre Lieder geschrieben haben. Da wirkt auch nichts alt, nicht wirkt so, als wäre es inzwischen nicht mehr relevant. Wenn ich heute zum Beispiel die frühen Sleater-Kinney oder Bikini Kill höre, dann werde ich nostalgisch (eine merkwürdige Nostalgie, schließlich war ich damals ungefähr sieben Jahre alt, "Anfang verpasst" halt), und das schreit dann "so ungefähr 1993 bis 1996". Die Sterne schreien: "Ich bin wichtig, egal wann". Komisch.
Heute die letzte Prüfung absolviert, wobei die letzten Tage von einem "nein, lass uns das mal lieber im Herbst machen" geprägt waren. Ich lese etwas, es bleibt nichts hängen, ich fühle mich leer wie eine Pappkartonschachtel, mit der Kinder gerne spielen. "Print" heute musste dann aber sein, der Ehre wegen (meine einzige Publizistik-Vorlesung, während der ich mir ständig dachte, "warum studiere ich eigentlich Publizistik, das ist mein Biotop). Vor mir saß ein Typ, der aussah, als würde er Publizistik nur nebenbei machen und eigentlich Wirtschaft studieren. Er fragte mich ungefähr 15 Minuten lang im Dauertakt, "für welche Art von Journalismus steht Hunter S. Thompson". Nach erstmaligem ignorieren realisert, dass er nicht ganz packt, dass ich ihm liebsten was um die Ohren schmeißen würde. Aber: schon mal versucht, einem ahnungslosen Wesen zu erkären, was GONZO ist (er: so wie bei den Muppets?). Im übrigen bin ich der Meinung, dass jemand, der noch nie was von Hunter S. Thompson gehört hat, hier eigentlich nichts verloren hat (ich meine, ich kenne kaum jemanden, der nicht "Fear and Loathing in Las Vegas" gesehen hat. Davon müsste man sich das Prinzip des New Journalism doch zusammenreimen können, oder?).
Ja. Genervt halt.
"Hunter S. Thompson war so ein Typ, der viele Drogen genommen hat, damals, und dann zufällig im Gegensatz zu manch anderen überlebt hat, und als er dann doch starb, ließ er seine Asche von Johnny Depp aus einer Kanone schießen."
Jetzt habe ich Zeit. Wohnungsgezittere, Urlaub in einer anderen Landschaft machen wollen (passt jetzt: " Wir haben gehalten / In der langweiligsten Landschaft der Welt / Wir haben uns unterhalten / Und festgestellt daß es uns hier gefällt"), auf die verschobenen Prüfungen vorbereiten. Zumindest einmal "du, ich muss mit dir reden" sagen und das dann auch durchhalten. Irgendwann muss man halt. Eben. So.

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