Wednesday 17 October 2007

Viennale '07

Ich liebe die Viennale eigentlich, weil ich, in dem ersten Jahr, in dem ich überhaupt da war ('04) so viele gute Erfahrungen gemacht habe - der erste Film, den ich in ihrem Rahmen gesehen habe, war eine Zufallsauswahl und unglaublich berührend und vor allem bedrückend ("Nobody Knows" von Hirokazu Koreeda"), der zweite "Die fetten Jahre sind vorbei", den ich bekannterweise nicht sehr gut fand, dafür waren aber die Begleitumstände recht aufregend (wir bekamen Gratiskarten, weil wir uns an einen Vertreter von UPC ranschmissen, der da rumstand und die Leute, denen er die Karten geschenkt hätte, kamen nicht, und nachher gabs eine Feier mit Gratisbier, die wunderbar demonstrierte, was ich vorher an dem Film nicht so gut gefunden hatte). Dann kam eine Diskussion darüber, inwieweit amerikanische Filme rund um die Präsidentschaftswahlen, die dann später kamen, über Politik sprechen - was dabei durchkam war, wie bedrückend es für diese ambitionierten, engagierten Filmemacher war, dass man eigentlich nur mit der Vorschlaghammer-Methode à la Michael Moore zu einem breiteren Publikum durchdringen kann. Und zum Abschluss noch "Dandelion" mit Vincent Kartheiser, an einer somnambulen Herbstmittag. Damals war die Viennale zusätzlich perfekt getimt, da sie mit den Herbstferien zusammenfiel.
Im nächsten Jahr schaffte ich es dann bloß noch zum Eröffnungskonzert von Juana Molina, das wirklich schön war, aber das Problem hatte, ebenfalls gratis zu sein, und zu Gratissachen kommen nicht unbedingt nur die Menschen, denen die Musik was bedeutet. Dann noch ein Film namens "Eli, Eli, Lema Sabachtani?", der im übrigen eine riesige Empfehlung ist, ich kann in nur nirgends mehr finden.
Letztes Jahr zog ich gerade um, das Studienjahr überschnitt sich ungut, und die Karten für "A Scanner Darkly" waren natürlich schneller weg als alles andere.
Und dieses Jahr? Die Idee, mir vielleicht einige Film herauszusuchen, die abseits von "I'm Not There", dem "Blade Runner" Final Cut und "No Country for Old Men" vielleicht noch nicht ausverkauft sind, kam mir vor genau drei Tagen. Da war es dafür eigentlich schon viel zu spät - "Persepolis" von Marjane Satrapi, ausverkauft, "Am Ende kommen Touristen", das gleiche. "Yella", der Abschlussfilm als österreichische Premiere ist überhaupt nur einem geladenen Publikum zugänglich. Was bleibt sind die Diskussionsveranstaltungen im Viennale-Hauptquartier (Obergeschoß der Urania), zum Beispiel "We're not There" mit Todd Haynes über dessen Dylanversuch (25. 10., 18:00), "Exploitation vs. Avantgarde" (26.10., 18:00) oder das absolute Muss für mich, eine Live-Aufzeichnung der Ö1-Sendung "Von Tag zu Tag", ein Gespräch mit Christian Petzold (30.10., 14:00).

Weitere Empfehlungen, falls es dafür überhaupt noch Karten gibt:

Poto und Cabengo (Filmmuseum, 24.10., 17:00)
Tokyo senso sengo hiwa (Filmmuseum, 19.10., 19:00)

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