Thursday, 15 November 2007

Exilbloggen II - 300th Post!

Ich reagiere merkwürdig, wenn ich ständig von Menschen umgeben bin. Als Einzelkind mit zwei berufstätigen Eltern bin ich das nicht gewöhnt - das war auch einer der Gründe, warum für mich der Einzug in eine Wohngemeinschaft nach der Matura so einen riesigen Bruch bedeuten hätte, nachdem ich wahrscheinlich ein Mensch geworden wäre, der sich deutlich von dem unterscheidet, der ich jetzt bin. Das dauert jetzt noch bis nächsten Dienstag, unser Badezimmer ist eine Ruine, das ist so, als würde man hinter irgendeine Fassade blicken, die man eigentlich niemals durchschauen sollte. Ich habe ja schon erwähnt, dass ich bis jetzt noch immer in schönen, neuen, perfekt eingerichteten (meist vom Tischler für die Ewigkeit angefertig) Wohnungen gelebt habe.
Nebenbei ist das auch ein Gefühl, das sofort in den Kopf steigt, wenn man vorübergehend überhaupt kein zu Hause hat und vielleicht den Tag über irgendwo herumirren muss, öffentliche Infrastruktur finden muss, noch dazu bei der Kälte. Und trotzdem geht es mir in solchen Ausnahmesituation nicht spezifisch schlecht: ich denke nur nicht sehr viel nach, es ist alles automatisch, nicht reflektiert. Es muss ja. Aber ich weiß nicht, wie das wird, wenn in dieser Wohnung nicht mehr nur zwei Menschen wohnen, die ich wirklich gerne mag, sondern noch dazu drei fremde. Darin bin ich gerade noch schlechter als üblich, mit neuen Menschen umgehen.

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