Saturday 12 January 2008

ADHS

Österreichische Politik und EU: Einmal habe ich versprochen, das gefährliche Halbwissen über die Europäische Union gründlich zu beseitigen, mich endlich einmal wirklich detailliert damit zu befassen um dann sagen zu können, dass ich zumindest oberflächlich weiß, wie das funktioniert, weil ich es eigentlich nicht mag, wenn ich Schwachpunkte habe, die so leicht zu finden sind (und eigentlich ist die Liste derer, zu denen ich auch stehe, sowieso schon zu lang, etwa Mathematik, Chemie, Physik, den Weg finden und Musiktheorie). Ich befasse mich gerne mit vielen Themen, und eigentlich interessiert mich auch sehr viel, was man auch gut an meiner riesigen Linkliste sehen kann, die sich in der Lesezeichenleiste des Browsers meiner Wahl angesammelt hat.
Nur leider ist es immer der gleiche Aspekt: Bei Architektur nicht die technische Seite, sondern wie Architektur (und natürlich auch Stadtplanung) die Menschen beeinflusst, wie das "wer wo und wie lebt" beeinflusst, wer wen kennt und wer wie viel Geld verdient und wer überhaupt "gesehen wird" und sich einbringen kann. Bei Technologie das Gleiche: in Wirklichkeit bin ich das Gegenteil eines Nerds, ich finde es spannend, zu beobachten, wie die Verfügbarkeit von Technologie eine Gesellschaft transformiert und neue Arten der politischen und subkulturellen Ogranisation hervorbringt, aber wie Netzwerke technisch funktionieren, oder auch nur, wie ich bei meinem Computer mehr machen kann als eine neue Festplatte einbauen? Eigentlich nicht.
Das Problem ist dabei natürlich, dass das technische Wissen immer besser und einfacher zu verwerten ist als das "softe", und auf diesem Bereich gibt es sowieso schon tausende Spezialistien, ohne dass ich mich jemals darauf festlegen könnte, was mich wirklch ganz besonders interessiert.
Das heißt, ich interessiere mich etwa ein bis zwei Jahre für ein Thema, alles, was ich schreibe, hängt damit zusammen, und dann fällt es von mir ab wie eine überflüssige Hautschicht und etwas Neues kommt nach. Ich finde das nicht schlecht: es war immer so, und ich habe den entscheidenden Moment verpasst, wo sich das ändern sollte, und mein ganzes Leben darauf eingestellt. Aber es ist schlecht für die ökonomische Verwertbarkeit meiner Fähigkeiten. Außer ich schreibe. Und das ist jetzt der Kreis: Das war in den letzten Wochen eine Art Selbstversuch, fremden Menschen zu erzählen, ich würde schreiben, obwohl man das nicht tun sollte, darüber reden, wenn man nicht fünf Sekunden davon entfernt ist, das veröffentlichte Buch in den Händen zu halten und es als Rechtfertigung für all das Gerede vor sich hertragen zu können. Es war ein Versuch, mich selbst davon zu überzeugen, dass es so ist, dass ich diese Entscheidung getroffen habe, indem ich an anderen ausprobiert habe, ob sie mir das abnehmen. Aber ich glaube, das hat nicht recht funktioniert, weil inzwischen sowieso schon fast jeder ein halbfertiges Buch in der Lade hat, aber andere es trotzdem schaffen, nebenbei ein akzeptables Leben zu führen.

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