Thursday 3 January 2008

Scout Niblett - This Fool Can Die Now

Diese Stimme, die ich mal als klar ezeichnet habe, aber in Wirklichkeit ist sie das nicht: aber man glaubt nicht, dass sie von irgendeinem Ort kommen könnte, der wirklich existiert. Deswegen auch die anfängliche Verwirrung: 2 Stimmen, die nicht zueinander passen wollen. Will Oldham, zu dem ich mir einen Ort vorstellen kann, und Emma Louise Niblett, bei der ich vollkommen verloren bin, weil die Stimme in einem vollkommen luftleeren Raum schwebt.
Ein Liebeslied? "Do You want to be buried with my people". Was wir kennen, ist das unglückliche nachher ("Wolfie"), die Verzweiflung asymmetrisch verteilter Liebe, aber das? Das passt erst wieder live, alleine auf der Bühne.

"I am my own salvation."

Natürlich, trotzdem wunderschön, aber es setzt eben voraus, alles verwerfen zu können, was man vorher zu wissen glaubte - die Voreingenommenheit über Bord zu werfen, und von vorne zu beginnen. Insofern ist "This Fool Can Die Now" vielleicht doch mit "The Greatest" zu vergleichen, auch wenn der oft bemühte Vergleich mit Cat Powe für mich nie so recht mit dem zusammenpassen wollte, was ich einmal live erlebt hatte.
Weil Scout Nibletts Songs noch nie konventionell waren, aber hier sogar Streicher im Hintergrund sind, nichts von dem archaischen Konstrukt von E-Gitarre und Schlagzeug. Harmonie. Ja, schon scön, aber...passten tut das doch erst, als das altbekannte Schlagzeug wiederkehrt. "By Myself / Beside the Lake &/ Waters lurking with excitement". Natürlich, bis in alle Ewigkeit lässt sich diese einfache Form nicht aufrecht erhalten, aber sie passt am besten zu den Texten und dem MEnschen, der das präsentiert - weil man sich Scout auch nicht mit großer Band auf der Bühne forstlelen kann, als Teil eines größeres Gebildes.
Der beste Song des Albums, "Let Thine Heart be Warmed". Das brummt und kracht und marschiert konsequent als one-woman-army vorwärts, perfekt in sich geschlossen, eine eigene Welt.
Weil Scout das bis zur PErfektion berherrscht, kurze, unverkennbare Songs zu schreiben, von denen man nichts mehr wegnehmen kann, denen man nichts mehr hinzuzufügen braucht, denen man nichts entgegensetzen kann. Die genau so, wie sie auf der Platte sind, live nachgespielt werden, sogar noch betrunken präzise. Laut, und schnell, und in den wirklich überraschenden Momenten langsam und traurig.

In diesem Sinn:

"Robot slave / Robot slave. When will you come to live? Cause I've got a million people coming on Friday and I don't expect to serve them all myself." (Dinosaur Egg)

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