Molterer: Ich bin gerade erst in Gesprächen mit der SPÖ, die Neuwahlen gemeinsam zu machen. Darauf konzentriere ich mich jetzt. Ich sage aber auch klar: Wer für den Austritt aus der EU ist und Europa infrage stellt, kann kein Partner sein.
STANDARD: Ja, aber trifft das aus Ihrer Sicht auf die FPÖ zu?
Molterer: Sie brauchen ja nur nachzulesen, natürlich. So wie FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache das macht, ist ganz klar: Wer Europa infrage stellt, kann kein Partner sein.
Der Standard, 8. Juli 2008
Der Titel "Molterer schließt im Interview Koalition mit FPÖ" aus ist in diesem Fall natürlich irreführend: Ausgeschlossen wird hier nichts. Es reicht, in einem Koalitionspapier schick festzumachen, dass man eh für die EU ist, was dann innerhalb der Partei und im Kontakt zu den Medien passiert, ist egal, Hauptsache es steht auf dem Papier. Und seit wann ist das große Problem an der FPÖ die EU-Kritik und nicht die Fremdenfeindlichkeit? Warum vergessen wir, aus welchem Grund die FPÖ so lange verpönt war, wie es bei der gestrigen Journalistenrunde mehr oder weniger Konsens war? (Abgesehen von Michael Fleischhacker, von der Presse der sich nur darauf festlegte, dass eine erneute große Koalition eine Katastrophe wäre)
Fakt ist doch, dass die Wahrscheinlichkeit für eine erneute große Koalition größer ist als für irgendeine andere Zusammensetzung. Wenn es eine Alternative dazu gibt, wird sie die FPÖ beinhalten. Niemand kann sich heute darauf festlegen, eine Koalition mit dieser Partei auszuschließen, außer die eine Partei, die ihr diagonal (auf dem links/rechts Arbeiter/Bürger-Spektrum) entgegen steht und sowieso nicht in die Situation kommen wird, das auch nur zu bedenken.
[Peter Pilz schreibt in Adlertechnik]
Ich sollte bis September nur noch William Gibson lesen und mir selbst einreden, dass ein Leben in kleinen, nicht verrechtlichten Kommunen innerhalb eines vollkommen verwirtschaftlichten Systems sowieso spannender und produktiv fordernder wäre, als dieses Gefühl von "eine unhaltbare Entwicklung wurde losgetreten und ich werde jetzt mein Leben in der Phase des Übergangs gestalten müssen. Aber es geht mir ja gut, und bis jetzt sieht es nicht so aus, als würde das bald anders sein. Privates und Politisches. Immer der gleiche Quatsch.
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