Thursday 21 August 2008

Peters. - Auffallen durch umfallen


Ich wurde 1987 geboren. Punk ist für mich eine Geschichte, die immer wieder erzählt wurde. Nichtmal riot grrrl habe ich aus erster Hand erlebt, ich weiß nur jetzt, dass ein guter Teil, der da immer noch an Land gespült wird, sich inzwischen schon unerkennbar weit von der Quelle entfernt hat: ich finde das alles nicht mehr spannend. Und vor allem: in Zeiten kompletter allzeitlicher Verfügbarkeit ist es ein bisschen kindisch, sich an der verwässerte Zeugs zu halten, wenn man das hören kann, was rauh und hart und echt klingt. Warum auch? Das ist längst schon keine Frage der Authentizität mehr, aber ich habe es einfach satt, ständig um das letzte bisschen betrogen zu werden, dass das meiste ausmacht. Oder: ich habe es einfach satt, dass das hier niemand mehr ernst nimmt. Fuck Ironie.

Die Peters. sind aus Hamburg. Die Musik ist zu melodisch, um im ersten Moment Punkt genannt zu werden. Wie war das bei Tomte (darf man den Namen noch in den Mund nehmen? Ich darf alles): Ich habe es satt, ständig angeschrien zu werden. Die Musik trägt, und Ich, und Du und immer vorwärts. Dahin sind wir schon lange nicht mehr gegangen. Die Wahrheit ist nämlich: ich liebe Gitarrenmusik. Ich liebe die Idee von Spontanität und Unmittelbarkeit, von Unvollständigkeit, von Scheitern auf hohem Niveau, von nicht-arroganter Komplexität, von Slogans, die in Wirklichkeit zu viel beinhalten, um einfach zu sein. "Einfach liegenblieben, überstehen, und mit Tränen nach Hause gehen". Ich weiß nicht, ob das Musik für trunken oder zumindest nicht-nüchtern-sein ist, dafür sind die Grenzen inzwischen schon zu sehr verschwommen.

"Warum das Herz dieser Stadt verloren geht an Kaffee und Milchschaum / und schlechten Geschmack"
(Zeit als Monument)

Aber wer glaubt schon, dass es überhaupt noch aufwärts geht? In Wirklichkeit geht es doch nur noch darum, sich selbst und die, die man liebt, zu retten, oder?

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