Thursday 5 March 2009

Yeah Yeah Yeahs - It's Blitz!

In einem Review vor einigen Monaten erwähnte ich, es gäbe auf aktuell popkulturellem Niveau kaum eine größere Anmaßung, als Karen O von den "Yeah Yeah Yeahs" zu imitieren, und zu glauben, sich etwas von diesem Coolness-Kuchen abschneiden zu können. Innerhalb der inzwischen schon neun Jahre, die die Band aktiv ist, hat sie sich eine Position im Pantheon erarbeitet, die höchstens mit dem Ansehen einer Juliette Lewis vergleichbar ist. Das letzte vollständige Album, das veröffentlich wurde, war "Show Your Bones" ("Is Is" von vor zwei Jahren war eine kurze EP)- wo beinahe jeder Track zu den besten Songs des Jahres zählte, ein Album, das man sich heute noch anhören kann.
"It's Blitz" ist eine musikalische Weiterentwicklung. Die Gitarren sind dezent im Hintergrund, der Fokus liegt eindeutig auf Karen O's Stimme, irgendwie hat sich das zeitlich in die frühen Achtziger entwickelt. Generell schrammelt es weniger, und die ersten Adjektive, die in den Sinn kommen, um den Klang zu beschreiben, sind nicht mehr dreckig (wobei das natürlich immer nur gut gelernt hat - wer "Date with a Night" und "Rich" entziehen kann, ist selber schuld) und grindig, sondern beinahe sauber, geradlinig, stylish. Zumindest zieht sich das bis zum Höhepunkt des Albums, der an die alten Stärken anschließt ("Dull Life").

"We sing the nightmare of the lies that you speak /
The beast that I lie beneath is coming in.
We sing the nightmare of the lies that you speak /
the beast that I lie beneath is coming in."

Meine Resistenz gegenüber musikalischen Innovationen ist in diesem Blog gut dokumentiert, und leider erwischt mich das Monster wieder. Ich mag die Yeah Yeah Yeahs, wenn sie wie auf "Show Your Bones" klingen, und New Wave fand ich immer schon eher öder, selbst wenn er mit einer außergewöhnlichen Stimme garniert ist (bestes Beispiel für einen Track wo das gut funktioniert, ist "Runaway"). Aber ganz ehrlich - Karen O braucht die Gitarren, und den Grind oder? Also: stellenweise Genialität, sonst empfehle ich einen Rückgriff auf die guten alten Zeiten.

Veröffentlichung am 13. April 2009.

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