Saturday 31 October 2009

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In meinem Häuserblock ist die Straßenbeleuchtung ausgefallen. Ich wohne genau an der Grenzlinie: hinter mir Dunkelheit, gegenüber Licht. Das gibt diesem nach Winter riechenden Tag kurz vor Halloween eine merkwürdige Stimmung - als wäre das hier nicht die Stadt, sondern irgend ein kleines Dorf. Die Menschen auf die Straßen sehen einander nicht mehr so, wie sie es gewohnt sind, und deswegen begegnet man sich mit einer Mischung aus vestärktem Misstrauen und Verwunderung, weil man irgendwie das Gefühl hat, in einer kleinen Blase gefangen zu sein. Ich sollte das ja gewohnt sein - am Stadtrand wo ich aufgewachsen bin gibt es genug unbeleuchtete Feldwege, die manchmal zu meinen Nach-Hause-Wegen gehörten - aber hier ist das eine ganz andere Geschichte. Vielleicht auch, weil es wirklich nur ein paar Straßen sind, und nur die Straßenbeleuchtung - Ampeln funktionieren, der Strom ist nicht ausgefallen.
Strange.

Auch besonders in der Kombination mit dem Gefühl, die letzten Wochen ein wenig den Anschluss verpasst zu haben - den Anfang der Proteste krank, dann aus anderen Gründen nicht auf der Uni, und über etwas, das einen selbst betrifft, das man eigentlich genau verfolgen möchte, bloß aus der Distanz betrachten zu können, ist nicht schön. Ab Montag wird das hoffentlich anders!

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