Saturday 24 October 2009

Untragbare Umstände und Handlungsmöglichkeiten

Chaotische, tendenziell ungeordnete Gedanken (weil ich es mit einem geordneten Post versucht habe, und gescheitert bin: PLUS Herbstfieber-Schnupfen, ergo kein Erlebnisbericht):

Die Handlungsmöglichkeiten der StudentInnen sind beschränkt - ich verstehe den Vorwurf, dass eine Besetzung der Hörsäle nur begrenzt sinnvoll ist - aber StudentInnen können nicht streiken, und in den letzten Jahren des Chaos, der Verwirrung, der Unsicherheit, der stetig schlechter werdenden Studienbedingungen, ist klar geworden, dass es keine anderen Möglichkeiten gibt.

Kommentare auf den Websiten prominenter Tageszeitungen - viele davon along the lines of "StudentInnen sollte gefälligst dankbar sein, egal was passiert, alles schlucken, und sich endlich mit den Sachzwängen des 21. Jahrhunderts abfinden". Prost Mahlzeit.

Nur ein paar Erfahrungen (und die sind unabhängig davon, ob ich in der Mindeststudienzeit bin): sich für zehn Veranstaltungen anmelden müssen, um zumindest eine zu bekommen, jedes Jahr ein anderes Anmeldesystem, überfüllte Hörsäle, zumindest am Anfang des Semesters, vollkommen überlaufene Seminare, die keinen Sinn haben, weil 50 Leute einfach ZU VIELE SIND, um eine prüfungsimmanente, Diskussions- und Mitarbeitszentrierte Lehrveranstaltung abzuhalten, zu wenige Angebote allgemein, um das Studium schnell abschließen zu können, über die Umstände frustrierte GastprofessorInnen, dich nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Unter diesen Bedingungen ist weder lehren noch studieren möglich. Der organisatorische Spießrutenlauf nimmt inzwischen schon so viel Energie ein, dass für das tatsächliche Studieren kaum Zeit bleibt.

Ich weiß auch, dass viele dieser Probleme spezifisch für ein Massenstudium (an der Uni Wien) sind, ich weiß auch aus eigener Erfahrung, dass es genau so gut passieren kann, dass zu einem Seminar bloß fünf Leute erscheinen, zum zweiten Termin nur noch zwei, und die Veranstaltung deswegen abgesagt wird (dieses Jahr, in einem Geschichteproseminar).

Es war ein Fehler, vor etwas mehr als einem Jahr die Beschränkung der Studienbeiträge als ersten Schritt zu feiern - denn jetzt hält die Abschaffung als Grund dafür her, dass sich die Zustände weiter verschlechtert haben, obwohl sie vor einem Jahr nicht entscheidend besser waren als jetzt, bloß wegen der 400 Euro pro Semester.

Die Forderungen der BesetzerInnen hier.

Bei FM4
Beim Standard
Bei der Presse
#Unibrennt bei Twitter

2 comments:

Ini said...

C. hat zu mir gemeint, es hätte schon zwei Mal Besetzungen des Audimax gegeben. Hättest du dazu irgendwelche Informationen? (ich find bei Google nur aktuelle Sachen, no na)

Ini said...

Hmm, danke, dann muss ich ihn morgen noch mal fragen.
Offensichtlich gabs 2000 auch noch eine Besetzung:
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20000321_OTS0138
http://strike.action.at/zeitung/nr02cont.htm