Die Zeit hat einen Artikel von Maximilian Probst, in dem der gleiche Gedanke vorkommt, den ich in meinem Versuch über "den neuen Geist des Kapitalismus" und die projektbasierte polis formulieren wollte.
Der Artikel greift auch das Konzept hinter studivz auf, mit dem ich mich selbst in den letzten Monaten (genau gesagt, seit dem 11. 3. 2007, meinem Anmeldedatum) herumgeschlagen habe. "Freunde" wird hier synonym gesetzt mit "Bekanntschaften", und an der Anzahl der Freunde eines Benutzers lässt sich leicht erkennen, wie erfolgreich oder nicht erfolgreich er innerhalb der Regeln des Netzes operiert. Lassen sich daraus auch Urteile über den Menschen selbst fällen?
Die Grenzen zwischen Freunden und "Geschäftspartnern" sollten wieder deutlicher gezogen werden, sonst wird der Freundschaftsbegriff in Zukunft vollkommen obsolet.
Der ganze Artikel, aus dem die Zitate entnommen sind:
Die Zeit - Viele falsche Freunde
An die Stelle von altruistischen Freundschaftsdiensten, die nur darauf basieren, dass man den Gegenüber mag und will, dass es ihm gut geht, tritt eine neue Art von "Handel mit Hilfe", bei der für jeden Dienst ein Gegendienst erwartet wird. Konsequenterweise wird selbstloses Handeln somit unvernünftig, es sei denn, es dient dazu, das eigene Image aufzubessern (was im Endeffekt wieder zu einem Gewinn führen kann, also nicht mehr altruistisch ist). Da besteht auch ein bisschen der Anknüpfungspunkt an die Corporate Social Responsibility und die Diskussion, die das Live-Aid-Konzert umgeben hat, in dem Hilfe hauptsächlich gut für den Helfenden ist, aber niemals zu irgendwelchen langfristigen Veränderungen führt.
"Man hat sich helfen lassen und steht in der Schuld. Die eigene Adresse wird fortan von einem anderen gespeichert und verwaltet, ganz gleich, wie unbedeutend man ist. Denn was könnte man nicht noch alles werden? »Netzwerke«, lautet das Mantra der Berufsberater dazu, »sind eine langfristige Investition.«"
Der Artikel greift auch das Konzept hinter studivz auf, mit dem ich mich selbst in den letzten Monaten (genau gesagt, seit dem 11. 3. 2007, meinem Anmeldedatum) herumgeschlagen habe. "Freunde" wird hier synonym gesetzt mit "Bekanntschaften", und an der Anzahl der Freunde eines Benutzers lässt sich leicht erkennen, wie erfolgreich oder nicht erfolgreich er innerhalb der Regeln des Netzes operiert. Lassen sich daraus auch Urteile über den Menschen selbst fällen?
"Die Zahl zählt: Ob es sich um ein soziales oder geschäftliches Netzwerk handelt, wird angesichts des sich darin niederschlagenden Zahlenfetischismus zweitrangig. Denn dem Networking liegt – bewusst oder nicht – die ökonomische Intuition zugrunde, dass sich das in der Anzahl der Kontakte manifestierende soziale Kapital auf die eine oder andere Weise immer in eine handfestere Währung ummünzen lässt."Das Problem dabei ist, wie bei allem, der INHALT. Soziale Kontakte werden zu einer leeren Hülle ohne Tiefe (vielleicht sollte man sich um diese Netzwerker in Wirklichkeit mehr Sorgen machen als um die Teenager, die wegen "World of Warcraft" vereinsamen). Wenn man einmal mit einem "Projekt" zu tun hat, weiß man, dass die Form des Ganzen immer um einiges mehr überdacht ist als das, was letztendlich als Ergebnis heraus kommt. Wie bei jeder Art von Medium tritt der Inhalt, die Information, zurück, wird zu einem reinen Füllmaterial, zweitrangig. Meist hat das, was von einem Netzwerk produziert wird, nur so lange Bestand, bis die Beteiligten ihre Aufmerksamkeit auf ein neues Projekt richten, und da der Erfolg an der Anzahl der Projekte gemessen wird, geschieht das sehr schnell.
Die Grenzen zwischen Freunden und "Geschäftspartnern" sollten wieder deutlicher gezogen werden, sonst wird der Freundschaftsbegriff in Zukunft vollkommen obsolet.
Der ganze Artikel, aus dem die Zitate entnommen sind:
Die Zeit - Viele falsche Freunde
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