Thursday 24 May 2007

gestern, heute, morgen

Gestern entstanden zwar keine eindrucksvollen Bilder einer leeren Stadt, die andächtig darauf wartet, dass irgendwas passiert (hat überhaupt irgendjemand was von dem Besuch mitbekommen?), und ich wurde auch nicht verhaftet, was eigentlich schade ist, weil ich dann testen hätte können, wie gut meine "six degrees of separation" von der Putin-Familie wirklich sind, dafür war der Abend dann doch noch nett.
Ein Fest der BOKU, mit Trommelgruppen, Bier, Musik, Bier, Musik, hatten wir Bier schon, und alles in der netten Hügellandschaft von Döbling, wo man die teuersten Villen Wiens gleich neben den schäbigsten Gemeindebauten findet (leicht überzeichnet, aber man sollte sich dort schöne Verbindungen schaffen, schöner kann man Silvester gar nicht verbringen als dort, mit Blick über die ganze Stadt...). Dementsprechend dann auch der Heimweg, als der Bus doch nicht kam: Zum Glück ist man nie alleine, wenn man DIE EINE mit dem Stadtplan ist.
Heute dann müde und mit allergieverschwollenen Augen gewählt, damit ich auch einen hübschen Stempel in meinen Ausweis bekomme, damit mir gleich zwei Vertreter jeder Partei erklären können, wie man seine Studienrichtungsvertretung wählt (schau mal: dass auf dem Bild bin ich! Und da steh ich auf der Liste! Und da stehen die Parteien nicht daneben, du musst den Zettel also mitnehmen, damit du dich ja nicht irrst!). Jetzt warte ich ein bisschen ängstlich auf die Ergebnisse, aber das wird schon werden. Heute habe ich nämlich versucht, zu formulieren, warum das eigentlich wirklich so wichtig ist. Erstens: weil die Rechte sowieso schon eingeschränkt werden, die Bundesvertretung dürfen wir zum Beispiel nicht mehr direkt wählen, und durch das indirekte Wahlrecht ist eine Stimme einer Studentin der Universität Wien weitaus weniger Wert als die einer Studentin in Salzburg. Zweitens: weil es mich wirklich wahnsinnig beunruhigen würde, wenn die Rechten an der Uni eine Mehrheit hätten. So einfach ist das. Mein kleines Gallisches Dorf soll genau das bleiben. Es wäre nur schön, wenn in zwei Jahren, bei der nächsten Wahl, darauf acht gegeben wird, dass selbst vollkommen orientierungslose Menschen wie ich den Weg ins "Wahllokal" finden, ohne Leute zu fragen. Ich weiß, da waren Markierungen am Boden, aber ich war wirklich sehr müde.
Jetzt muss ich noch die Watchlist schreiben. Busy busy.

Auch interessant: Hamburger Studenten streiken gegen die Studiengebühren. Erinnern wir uns an den Fachschaftslistenvertreter im youtube-Video vor einigen Tagen, der meinte, man hätte damals boykottieren müssen. Ich weiß nicht, ob dann etwas anders wäre.

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