Saturday, 12 May 2007

Vorbeugehaft für Globalisierungskritiker?

Der G8-Gipfel in Heiligendamm vom 6. bis zum 8. Juni wird seit etwa einer Woche intensiv diskutiert, weil jetzt schon Maßnahmen gegen die tausenden und sehr heterogenen Demonstrantengruppen unternommen bzw. angekündigt werden. Die deutsche Polizei führte eine Razzia gegen diverse linke Gruppen durch und der Innenminister schafft keine feine rhetorische Unterscheidung zwischen linken Demonstranten und rechten Hooligans (Stasi 2.0, die Diskussion hatten wir schon vor einigen Wochen, und jetzt zeigt sich erst das ganze Ausmaß der Katastrophe). Die Zeit prophezeit jetzt, dass eben diese Repressionen nur noch mehr zur Mobilisierung beitragen werden. Im Endeffekt zeigt diese Diskussion vor allem eins: die vergangenen sechs Jahre haben bestimmt nicht dazu beigetragen, dass die Grenzlinien zwischen Aktivismus und Terrorismus rhetorisch gezogen werden. Sicherheitsfanatiker nützen die herrschende Panik, um jegliche Art von gesellschafts- staats- und wirtschaftskritisches Engagement nicht nur zu überwachen, sondern auch zu unterdrücken. Es wird wieder en vogue, für den Schutz der Sicherheit Methoden aufzuwenden, die vorher tabu waren, da sie grundsätzlichen Menschenrechten widersprechen. Besorgniserregend genug?

Die Zeit - Jetzt erst recht
Die Zeit - Haft zur Vorbeugung (Anmerkung: Ich bin für eine Imageaufbesserung von "Chaot". Ich finde die Idee dahinter nämlich eigentlich eher charmant und sympathisch.)
Die Zeit - Steine gegen Razzia
Zuender - Ein letztes Testspiel

Und zuletzt: einige Protagonisten

Die g8
Attac
Indymedia

übrigens ist mir gestern aufgefallen, dass ausgerechnet DerStandard.at dem Alptraum eines jeden Studenten entspricht: nach einiger Zeit landen Artikel im Archiv, und für das Archiv muss bezahlt werden. Überraschenderweise sind die ersten Dead Links dieses Blogs also ebendiese Artikel, was ich schade und auch ein bisschen ärgerlich finde. Aber die müssen halt auch ihr Geld verdienen, ich weiß.

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