Wednesday, 25 July 2007

Exil

das ist kein rätsel.
das ist was wir kennen.
sein versagen nicht länger überzeugung zu nennen.
und die zeit versucht zu trösten
und die liebe versucht zu bewahren,
das man weiß, dass man drüber hinweg kommt,
wie man früher einmal war.

Fühlt sich merkwürdig an, hier, versuchte ich gestern zu erklären. Etwa in der Art von: Ich mache Urlaub in meiner eigenen Jugend, und, wenn es nur ein Monat anhält, ist es zu schaffen, aber länger? Es war merkwürdig: zwei Wochen lang fast abgeschnitten von der Außenwelt in einer Art Zwischenwelt gelebt, nirgendwo so recht zu Hause, und kaum einen Tag wieder im Haus meiner Eltern, rufen sie alle an, und ich sitze wieder in dem Kino-Multiplex meiner Jugend und sehe mir ein weiteres Mal "Harry Potter" an, danach wieder zu Fuß nach Hause, schließlich war es schon spät und wir leben hier nicht wirklich in der Stadt, den siebten Band ausgeborgt, was ich bestimmt nicht getan hätte, wenn ich irgendwo anders leben würde, und das tue ich jetzt: Ich versuche, die Internetverbindung zu reparieren, die sich beiden meinen Computern verweigert, lese Harry Potter (ein Blutbad! Mehr sage ich dazu nicht), warte. Und denke darüber nach, warum ich mir die Welt lieber vorstelle, als in ihr zu leben, und warum ich mit jemandem befreundet sein kann, der das genaue Gegenteil tut, und warum ich mich in meiner Rolle trotzdem wohlfühle, obwohl ich genau weiß, dass ich das nicht tun sollte. Andere machen sich halt Gedanken über Karriere und eigene Familie.
Dann gestern abend nach dem Tatort "Waking Life" von Richard Linklater großteilsl verpasst, wegen eines längst überfälligen Telefongespräch, nachdem ich deutlich erleichterter war als vorher. Heute müsste ich eigentlich noch einen Nachsendeauftrag organisieren, damit mich die bestimmt bald eintrudelnden Rechnungen (Strom, Gas etc) auch erreichen, und ein Büchergeschäft suchen, welches sowohl das als auch das hat. Dann: Krankenhaus. Mutter ist ungefähr zwei Tage davon entfernt, wieder mit dem Sprechen anzufangen, und das sieht tatsächlich so aus, als würde es jeden Tag ein wenig klarer werden, eigentlich sogar ohne das Zutun ihrer Logopädin.
Zerrissenheit, Ungeduld, Zermürbung
aber: Glück, Konzentration, Besinnung.
Oder so.

No comments: