Die in den USA lebende Britin Scout Niblett also, von gut informierten Teilen der Weltjugend dank Alben wie Kidnapped By Neptune oder aktuell This Fool Can Die Now als bodenständigere und neurosenlosere Schmerzensschwester von Blues-Medusen wie Cat Power oder PJ Harvey verehrt, tritt mit gepresster Kelomat-Stimme und elektrischer Gitarre an. Heraus kommt eine nur von einem Schlagzeuger begleitete, eher schlampig kärgliche als bewusst spartanische Kunst.
DerStandard - Als Avatar im zweiten LebenDu warst wohl auch nur wegen "The Devastations" da, was?
Also erstens: Scout Niblett macht diese Musik inzwischen schon seit gut sechs Jahren. Dabei hat sie sich kontinuierlich weiterentwickelnt, und jeder einzelne der im Chelsea anwesenden hätte ganz genau wissen können, dass die Musik recht streng formal abläuft: langsam und schnell, einfache Gitarrenriffs, eindringlicher Gesang. Ich gebe ja zu, der Vergleich mit Kurt Cobain würde ihr selbst gefallen, schließlich hat sie nicht umsonst "Verse-Chorus-Verse" gecovert. Aber der CatPower-Vergleich (der an sich schon fragwürdig ist, wenn man versucht, CatPower und PJ Harvey ausgerechnet auf der Performance-Ebene zusammenzudenken, was ja gar nicht geht, da sind Welten dazwischen) hinkt schlicht und einfach. Das Konzert ist nicht an Scout Niblett gescheitert, sondern an der irrsinnigen Annahme, dass diese Art von Musik mit so vielen Menschen auf einmal, die noch dazu mit allen möglichen anderen Dingen beschäftigt waren, vereinbar sein könnte.
Und, um launisch zu bleiben:
DANN BLEIBT DOCH DAS NÄCHSTE MAL ZU HAUSE, VERDAMMT!
Ok. Ich glaube, ich kann das jetzt emotional abschließen.
Nur zum Spaß noch eine Konzertkritik von vor zwei Jahren:
Skug - Scout Niblett's Nirvana
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