Thursday 5 June 2008

Wenn sich wer absetzt, ist das meistens ein Hinweis auf eine Krise, oder?

Wäre ich ÖVP-Stratege, was ich zum Glück und sehr offensichtlich niemals sein werde, würde ich jetzt Neuwahlen provozieren und mich darauf verlassen, dass sich die SPÖ nicht auf einen Spitzenkandidaten einigen kann und die Oppositionsparteien sich trotzdem nicht so viel vom Kuchen abschneiden können, dass die eigene Spitzenposition gefährdet wäre. Und dann würde ich unter ganz neuen Bedingungen eine neue Koalition, im schlimmsten Fall sogar wieder mit der gleichen Partei, aber eben unter ganz anderen Vorzeichen, aushandeln. Mal sehen, wie sich das Nicht-auf-einen-Kandidaten-einigen-können in den USA auswirkt, vielleicht nimmt sich die SPÖ das ja dann vor den nächsten Wahlen zu Herzen (und in Wirklichkeit ist die Situation bei der ÖVP was Führungskräfte angeht auch nicht besser, nur dort werden die Konflikte nicht in der Öffentlichkeit ausgetragen).
Jetzt, wo ich drüber nachdenke, ist es vielleicht gar nicht so schlecht für die SPÖ, dass der Rücktritt grad ein paar Tage vor der Euro passiert. Die nächsten Wochen wird sich wohl kaum jemand für Politik interessieren, oder?

Kurier - SP-Star Gabi Burgstaller setzt sich ab
DerStandard - Opposition triumphiert: "Umfaller-Orgie"
DerStandard Kommentar - Keine Alternative zu Gusenbauer

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