Wednesday, 9 July 2008

Gusenbauer bekommt "a guade nachred".

STANDARD: Das wird dann so radikal umgesetzt, dass man eine Bundesregierung an den Abgrund führt?

Gusenbauer: Die Frage, die sich dabei stellt: Was ist Absicht, und was sind Prozesse, die ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr einzufangen sind? Ich glaube nicht, dass hier ein Mastermind am Werk war. Aber klar ist, wenn es eine gespaltene Interessensituation in einer Partei gibt, wenn es zum Zweiten die immer schärfer werdende Auseinandersetzung mit dem politischen Mitbewerber gibt, der nicht in der Opposition, sondern in der Regierung sitzt, wenn das auch von einer medialen Dramaturgie begleitet wird, dann entsteht eine Situation, die sehr viel Eigendynamik hervorruft.

STANDARD: Was zählt Freundschaft in der Politik? Oder gibt es die nicht?

Gusenbauer: Na ja, ich würde sagen, es gibt in der Politik selbstverständlich Freunde. Aber nicht alle, die mit "Freundschaft" grüßen, sind es auch.

Gusenbauer im Standard-Interview, 9. Juli 2008

Neuwahlen sind am 28. September.

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