Wednesday, 5 August 2009

Linkliste aktueller unbehandelter Themen

Während die Arbeitslosenzahlen steigen, berichtet eine österreichische Bank nach der anderen Gewinne. Dann ist ja alles gut, oder? (Warum das polemische Zusammendenken diese beiden Schlagzeilen einen stichhaltigen Kern hat? Weil die Gewinne der Bank Austria auch durch "Verringerungen der Aufwendungen" erreicht wurden, also Entlassungen). Die Erste Bank hat bereits die ersten 1,2 Milliarden Euro Staatshilfe ausbezahlt bekommen und wartet noch auf eine weitere Milliarde, die Bank Austria hat meinen Informationen nach keine Staatshilfe in Anspruch genommen (wegen erfolglosen Verhandlungen zwischen der UniCredit und dem Finanzministerium).

Kärnten bekommt ein Haidermuseum. Erstmals in einem ehemaligen Nazistollen. Bezahlt aus dem Kulturbudget (ach, die haben so was?). Widerstand ist zwecklos.

Slate bietet "Choose Your Own Apocalypse" an, ein umfangreiches Tool mit allen möglichen End-of-America-Szenarien.

Bill Clinton verhandelt erfolgreich die Freilassung zweier Journalistinnen, die in Nordkorea zu zwölf Jahren Zwangsarbeit verurteilt wurden. Spannend dabei: Bill Clinton war die "preferred choice" der Nordkoreaner (weil eine offizielle Entschuldigung eines Expräsidenten nach mehr aussieht als eine von Al "I used to be the next President of the United States" Gore).

"Spontane Proteste" in Town Hall Meetings in denen sich scheinbar aufgebrachte Bürger gegen eine single-payer-alternative im amerikanischen Gesundheitssystem äußern sind in Wirklichkeit organisierte und gesteuerte radikale Störaktionen, organisiert von Lobbyisten der Versicherungsfirmen.

Vor einer Woche hatte die New York Times einen umfassenden Artikel um die merkwürdige Wandlung des Radovan Karadzic zum New Age Mediziner bevor er in Belgrad festgenommen wurde. Karadzic erklärte 1992 die Unabhängigkeit der Republik Srpska von Bosnien-Herzegovina und wurde deren Präsident. Er ist in Den Hag wegen Kriegsverbrechen gegen Nicht-Serben während des Kriegs in Bosnien angeklagt, etwa das Massaker von Srebenica. Als jemand, der sich an diese Zeit nur vage erinnert (hauptsächlich an die Flüchtlinge, die plötzlich im Kindergarten und in der Schule auftauchten), empfehle ich die BBC-Serie "The Death of Yugoslavia", die sehr umfangreich von dem komplexen Konflikt berichtet.

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