Saturday 30 December 2006

Million Dollar Hotel

Mel Gibson sagt von diesem Film, dass er "as boring as a dog's ass" sei. Ob dies jetzt mehr über den Film oder über den Star des Filmes sagt, sei dahingestellt, nur so viel: wenn man einen persönlichen Zugang zu Wim Wenders 2000 erschienen Film findet, und nicht unbedingt zu jenen Menschen gehört, die grundsätzlich alles in Frage stellen, was Milla Jovovich gemacht hat, seitdem sie kein Model mehr ist, wird man profitieren. Als jemand, der Milla Jovovichs Personifizierung der kindlichen Unschuld in "Das fünfte Element" und "Jeanne D'Arc" (zu einem gewissen Maße findet sich dieser Aspekt sogar in "Resident Evil") sehr bewundert hat, kann ich auch über einige der Schwächen des Filmes hinwegsehen. Nur soviel: Die Handlung, die Bono (ja, von U2) hier vorgegeben hat, ist nicht unbedingt die große Stärke. Ein Bewohner des Million Dollar Hotels fällt vom Dach, der reiche Vater, der Senator ist, will nicht glauben, dass es Selbstmord war, und beauftragt deswegen den FBI-Agenten, der von Mel Gibson gespielt wird, einen Mörder zu finden. Das Hotel wird von allerlei Verlierern der Gesellschaft bewohnt, die hier eine Art Parallelwelt erschaffen haben. Held des Filmes ist Tom Tom, gespielt von Jeremy Davis, an dessen Synchronstimme man sich erst gewöhnen muss, ein liebevoller, etwas langsamer Junge, der in die geheimnisvolle Eloise (Milla Jovovich) verliebt ist und alles für sie tun würde. Eloise ist eine Mischung aus Amélie Poulain und der Elbe, die Cate Blanchett in "Herr der Ringe" gespielt hat, wenn sie in New York aufgewachsen wäre. Kurz: es ist die perfekte Rolle für Jovovich.
Der Film lebt nicht von der Handlung, die eher an einen unausgegorenen David Lynch-Film erinnert, sondern von den Charakteren. Die selbstlose Humanität, die Tom Tom hier verkörpert, in einer Welt, die absolut selbstsüchtig ist, führt bereits am Anfang des Filmes nicht weiter als bis zum Rande des Daches.

No comments: