Monday 4 June 2007

Gestern versucht, heute wirds vielleicht was

Mit 15, als alle anderen die Strokes hörten, liebte ich die Eels, Belle and Sebastian, CatPower und Bright Eyes. Aber ich hörte nicht nur langsame Musik, nein, ab und zu brauchte ich eine gehörige Dosis Rhythmus und Lautstärke. Beides fand ich nicht bei den "Wir wären gerne so cool wie Velvet Underground, sind aber auf halber Strecke steckengeblieben" Bands, sondern bei den White Stripes. Charlotte liebte die White Stripes und brachte einmalige Interviews auf Fast Forward. Die Band war so cool, dass sie Videos mit Lego machte, was mir als "Micoserfs"-Liebhaber natürlich besonders gut gefiel. Damals wurde gerade "White Blood Cells" veröffentlicht, aber im Gegensatz zu manch anderen Bands (eben Bright Eyes, zum Beispiel), wurde das erste Album, das ich hörte, nicht der Maßstab für alle anderen.
Wer noch nie "De Stijl" gehört hatte, sollte das nachholen. Gestern hatte ich plötzlich das Bedürfnis, "Apple Blossom" zu hören, und dank der neuen, zugegebenermaßen eher unaufregenden Technologien kann man das ja, jeden beliebigen Song aus seiner Bibliothek sofort anhören.

"Hey little apple blossom
what seems to be the problem
all the ones you tell your troubles to
they don't really care for you.
Come and tell me what you're thinking
cause just when the boat is sinking
a little light is blinking
and I will come and rescue you."

Das ist das Album, mit dem sich "Elephant" und "Get Behind me Satan" vergleichen müssen, deren einzige Höhepunkte jene Stellen waren, an denen Meg mal zur Abwechslung auch sang. Nach "White Blood Cells" kam der Erfolg, den Riff von "Seven Nation Army" kannten sogar Britney-Spears-Fans. Früher, da waren die White Stripes reduziert, ein funktionierendes Konzept, dem trotzdem die Seele nicht fehlte. Drei Farben, zwei Instrumente, und Meg sieht immer so aus, als würde sie gleich wegkippen, kann aber super trommeln. Ja, sie haben sich gehalten, aber bei einer Band, die so sehr auf Authentizität aus ist, stellt sich natürlich immer die Frage, wie weit sich sich von ihrem Ausgangspunkt entfernen kann (Innovation) ohne das zu verlieren, was sie einmal ausgemacht hat.
Warum ich das schreibe? Am 18. Juni wird "Icky Thump" veröffentlicht werden, ihr sechstes Album. "Get Behind Me Satan" hat außer "Doorbell" keine bleibenden Spuren hinterlassen, aber ich freue mich trotzdem, ich bin neugierig, und habe bis jetzt vermieden, nach irgendwelchem "geleakten" Material zu suchen. Aber ein Dudelsack? Was ich will, sind abgefuckte Gitarren, die eigentlich schon tot sind. Ich will zitierten Deltablues. Und ja, ich will, dass Meg singt.



http://www.whitestripes.com/

Das hier hab ich 2003 geschrieben, während der European Music Awards.
Before:

Someone: Mr. White, I think this guitar is dead. You might consider taking another one…
Mr. Jack White: yeah, you´re right, but I think I can still take it to the EMAs.

The next day

Someone: Mr. White, I don´t think that you should perform with that bad angina you have
Mr. Jack White (very hoarsely): yeah, you´re right, but I think it´s still good enough for Seven Nation Army

Shortly before the performance

Someone: Ms. White, I don´t think you…Meg? Are you still there? Meg?

Meg is drifting off to somewhere where noone has gone before..or ever will
Verweigerung baby

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