Sunday 11 November 2007

Apocalypse? Nah.

It is an absurdity, it is laughable, to speak of such a pending disaster as "The End of the World". We are discussing the end of Humanity, or we are discussing the end of Civilization, or we are perhaps even discussing the end of some this or that Empire that we mistakenly believe to identify with.
The end of the world will come when the sun expands and engulfs it.

Takice Kaneki, 1934

Das ist die Einleitung zur dritte Edition des SteamPunk-Magazins, welches sich diesmal mit der Apokalypse befasst. Das passt natürlich zu einigen kurzen Eindrücken, die ich in dem Blog zu vermitteln versuchte, und ganz allgemein zu meiner ästhetischen Faszination mit diversen apokalyptischen Szenarien, angefangen von "Girlfriend in a Coma" bis zu Filmbildern von leergefegten Orten, an denen kaum noch Menschen zurückgeblieben sind, und die somit zu reinen Kulissen verkommen sind. Ich gebe zu, ich stelle mir auch viel zu oft vor, wie diese Phase kurz vor dem Ende der Zivilisation aussehen könnte - passend dazu auch ein Ausschnitt aus einem Interview mit William Gibson:

I find myself less pessimistic than I sometimes imagine I should be. When I started to write science fiction, the intelligent and informed position on humanity's future was that it wasn't going to have one at all. We've forgotten that a whole lot of smart people used to wake up every day thinking that that day could well be the day the world ended. So when I started writing what people saw as this grisly dystopian, punky science fiction, I actually felt that I was being wildly optimistic: "Hey, look — you do have a future. It's kind of harsh, but here it is." I wasn't going the post-apocalyptic route, which, as a regular civilian walking around the world, was pretty much what I expected to happen myself.

Rolling Stone Magazine
, 7. November 2007
Ich stelle mir gerne vor, wie das wäre, an einem Ort zu leben, der so ähnlich ist wie die Oakland-Bay-Bridge in Gibsons Bridge-Trilogie, wie Wien in so einem Szenario aussehen würde, wie die Stadt funktionieren würde. Die Vorstellung ist vor allem interessant, da Österreich ja bekannt dafür ist, eher mehr bürokratisch zu regeln als notwendig: wie würde ohne die strikten Vorschriften gebaut werden? (wir mussten zum Beispiel eine Genehmigung für die Betreibung eines Lifts einholen - für den Treppenlift!) Wie würde sich eine Gesellschaft organisieren, die sich selbst überlassen ist, wo die Regeln nicht niedergeschrieben sind, sondern ohne Vertrag einfach im Alltag etabliert werden?

Und gleichzeitig habe ich nicht das Gefühl, dass irgendetwas davon bald passieren wird.

Ach: heute hat es zu schneien begonnen, obwohl es dafür eigentlich zu warm ist. Als Entschädigung für letztes Jahr, das schneelose, das mich ratlos zurückgelassen hat. Und als Einleitung saßen wir im IKEA, ich aß dekadent einen Teller voller Lachs, und ich stellte mir die imaginäre Wohnung vor.

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