Ich weiß nicht, was es war, aber irgendetwas an dem Vorgängeralbum hat mich weniger mitgerissen als die früheren Werke John Darnielles. Mir sind die Mountain Goats am liebsten, wenn sie mit einfachsten Mitteln die epischen Texte vertonen und am besten ganze Geschichten innerhalb von knapp zwei Minuten erzählen, für die andere zwei Stunden bräuchten, ohne jemals eine ähnlich starke emotionale Reaktion zu erreichen. Ursprünglich nur mit Gitarre unterlegt, sind die Songs inzwischen schon komplexe Kompositionen - aber der erste Song von "Heretic Pride", "Sax Rohmer #1", reißt mit. Bei "San Bernardino" finden wir uns wieder dort wieder, wo man sich mit den Mountain Goats am wohlsten fühlt: In guter Gesellschaft auf einem Highway, auf einer Reise, bei der es um das Gefühl des Zusammenseins geht, nicht um irgendein Ziel.
"Hand me your hand / Let me look in your eyes / as my last chance to be human vaporizes"
AutoclaveWas immer noch fehlt, trotz der Schönheit, die in dieser Einfachheit liegt, ist die subtile Wut von "All Hail West Texas". Der schönste Song des Albums, "In the Craters of the Moon", schließt da an: das Scheitern, die Verzweiflung, die damit einhergeht, und plötzlich ein Umbruch, plötzlich herrscht Krieg, fließt Blut. Dann kehrt wieder Ruhe ein. Aber für diese zwei Songs Ausnahmezustand ist "Heretic Pride" ein wunderbares Album, nach dem ich mir wieder ganz sicher bin, dass die Mountain Goats, oder der Mountain Goat, seine Bedeutung als Lebensbegleiter nicht verloren hat.
"I am ready for my close-up today / Too long I let my self-respect stand in my way"
Michael Myers Respendent
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