Sunday 3 August 2008

Wie anachronistisch - ich schlage vor, mit Walkman zu reisen!

"Das Durchsuchen von Geräten und Datenträgern soll demnächst nicht mehr nur im Kampf gegen den Terrorismus erlaubt sein. Mit ACTA diskutieren die USA und mehrere europäische Länder ein Abkommen zur Bekämpfung von Raubkopien und Fälschungen. In diesem Fall soll ebenfalls erreicht werden, dass Zollbeamte Notebooks und MP3-Player beispielsweise nach illegal kopierten Filmen und Musikdateien durchsuchen dürfen. Das Anti-Counterfeiting Trade Agreement könnte noch 2008 unterzeichnet und beschlossen werden."

DerStandard, am 2. August 2008

Die Idee, mit Anachronismen gewisse Tendenzen zu bekämpfen, die Freiheit einschränken, kam mir schon früher. Dabei geht es nicht um einen rückwärtsgewandten Konservatismus, sondern um alles, was als Steinchen im Getriebe wirken könnte. Also: gestohlene oder legal erworbene Songs auf eine Kassette spielen, ein Cover gestalten, und damit freudig in die USA einreisen. Vielleicht das Ensemble noch mit altmodischen Klamotten ergänzen und sich besonders exzentrisch geben. Dann beim Zoll sagen: Damals, als ich jung war, nannte man das noch Diebstahl, wenn Dinge weggenommen wurden, und damals, als ich anfing, Tatort zu schauen, brauchte man noch eine Durchsuchungsanweisung. Aber wenn es der Sicherheit dient, dass ich kein Copyright-verletzendes Material besitze... (Weil solche Maßnahmen sich einfach nicht auszahlen, wenn es viel zu wenige Terroristen gibt. Das ist wie der "Cube" in dem gleichnamigen Film. Jetzt wo wir den Scheiß gebaut haben sollten wir ihn doch auch benutzen, oder?)

Aber wie geht das noch mal? Organisationen unterstützen, die innerhalb des Systems Lobbyarbeit betreiben. Organisationen gründen, die außerhalb des Systems Manipulationsarbeit betreiben. Drüber nachdenken, ein Leben ohne Elektrizität und Flugzeugen anzufangen.

Infos zum ACTA auf netzpolitik.org

auf Wikipedia
Biased page der European Commission (von 2007)

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