Wednesday 27 February 2008

Intro 02/08

"Cellar Door" hat vor vielen Jahren als kleines, privates Projekt begonnen: Unter dem Einfluss von Allen Ginsbergs Gedichten, dem Bedürfnis, statt immer nur mit Tagebucheinträgen vermischten Geschichten, endlich auch etwas mit künstlerischem Anspruch zu produzieren, und einfach dem Gefühl, verschiedensten Dingen, die nicht recht zusammenpassen zu wollen, eine Form zu geben, entstand ein zine, das dann doch lieber feig im Schrank liegen blieb, vielleicht mal von ein paar Freunden durchgeblättert wurde, sich aber generell über weite Strecken hinweg immer noch zu persönlich anfühlte, um etwa ins Internet gestellt zu werden. Das, was hier nachzulesen ist, sind Ausschnitte - die Reviews waren am leichtesten in einer Art und Weise zu gestalten dass sie mir nicht zu nahe am persönlichen Leben erschienen. Leider sind sie aber genau deswegen auch zu oberflächlich: Weil die ursprüngliche Idee von "Cellar Door" eben nicht die eines normalen fanzines war, sondern eine Mischung aus extrem subjektivistischer Wahrnehmung der Umwelt und doch einem kleinen Anspruch, dass dies vielleicht auch für andere noch lesbar genug sein könnte, und vielleicht sogar interessat. Eine Gradwanderung, die nicht recht glücken wollte.
Was vielleicht 2006 das Ziel sein sollte war, aus einem beliebigen und zufälligen Konsum etwas zu gestalten, das gesteuert war, das einem bestimmten Erkenntnisinteresse diente - durch bewusste Themensetzung, durch Recherche, durch Konzentration auf bestimmte Themen, die zwar zufällig auftauchten, aber doch zu etwas mehr Dichte und Sinn beitrugen. Dazu die immer wiederkehrenden Fixpunkte: Christian Petzold, die Musik von Chan Marshall, die Möglichkeiten von Science Fiction, die Dystopie. Der Versuch, über Politik zu schreiben, und nicht bloß über Tagespolitik, was wohl öfter missglückt als gelungen ist. Und dabei niemals vergessen, dass es hier immer bloß um mich geht - um eine Art Selbsttherapie, nicht um eine Inszenierung für eine potentielle Öffentlichkeit. Aber die Unmittelbarkeit des Tagebuchartigen Blogs ist natürlich einfacher. Sie erfordert weniger Reflektion, ist eher anekdotenhaft. Und was bei "Cellar Door" nebenbei und unbemerkt verlorenging, war jeglicher Mut zum Versuch, Mut zum Scheitern, Anspruch, mehr zu schreiben als einfache Kritiken. Aber ohne das macht es eigentlich keinen Sinn - es ist bloß das, was woanders auch schon tausendfach passiert, und nicht einmal besser oder klüger.

Das wird sich jetzt entweder ändern, oder... Oder. Oder es muss weiterschlafen, bis ich eine Lösung finde. Aber vielleicht sollte ich mich einfach zu einem Neuanfang prügeln?

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