Geklärt werden soll das Donnerstagvormittag in einem Parteivorstand in Wien, den Erwin Pröll vorbereitet. Die Partei trifft der Rücktritt von Josef Pröll in einem denkwürdig ungünstigen Moment. Die ÖVP steckt tief in der Krise und verliert jetzt - in den Augen vieler Funktionäre - ihren besten Mann. Vakant sind mit Prölls Abgang gleich mehrere Posten: ÖVP-Vorsitz, Finanzminister, Vizekanzleramt. Und daraus wiederum resultieren weitere Rochaden in der Partei wie in der Regierung.
Am Wochenende, nach einem Mittagsjournal-Interview mit Reinhold Mitterlehner, fragte ich mich noch, ob der Wirtschaftsminister größere Ambitionen hat --- ein paar Tage später tritt der Vizekanzler zurück und Mitterlehners Name wird neben Fekter und Spindelegger als potentieller Nachfolger genannt. Es geht hier wohl hauptsächlich um eine größere Richtungsentscheidung innerhalb der ÖVP - versuchen, wieder ein Stück des FPÖ-Kuchens abzuschneiden (Fekter), wirtschaftlich kompetent wirken (Mitterlehner), was auch immer Spindelegger verkörpert (gute und harmlose Koalitionszusammenarbeit?) - oder, weniger spannend, ein Kandidat mit weniger bekanntem Namen.
Ö1: Josef Pröll tritt zurück, 13. April 2011
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