Sunday, 25 October 2009

Dollhouse - Echo, when did you learn to lie?

Dollhouse: 2x04 Belonging.

Topher und Claire/Whiskey.

In der Folge "Superstar" in der vierten Staffel von "Buffy the Vampire Slayer" kreiert Jonathan mit Hilfe eines Zauberspruchs eine alternative Welt, in der sich alles nur um ihn dreht - dabei ist diese Vision nicht einmal böse, abgesehen davon, dass er ein kleines "human sacrifice" an einen Dämonen bringen muss - der Jonathan hilft den Menschen, bietet ihnen Sicherheit und Geborgenheit. Aber, als die Geschichte aufgelöst wird, sagt Buffy ihm, dass er nach dem großen Finale von "Earshot" schon wieder den Fehler gemacht hat, alle Probleme mit der einen großen Geste, mit einem deus ex machina, beheben zu wollen.
Buffy: "Jonathan you get why everyone is angry though, right? It's not just the monster. People didn't like being the little actors in your sock puppet theater." Jonathan: "You weren't! You weren't socks! We were friends." Buffy: "Jonathan you can't keep trying to make everything work out with some big gesture all at once. Things are complicated. They take time and work." Jonathan: "Yeah, right."

Buffy: Superstar
Die zentrale Aussage über Topher Brink in der ersten Staffel von „Dollhouse“ stammt von Dr. Claire Saunders – bevor sie sich ihrer Identität als Active bewusst wurde. In „Needs“:
Claire: „If you start playing with their meds it could backfire, or damage them...“
Topher: “Or solve the problem. I know what I’m doing, Doc.”
Claire: “So do I. You should also CARE about what you’re doing…to our pets.”
Seitdem ist Topher einen weiten Weg gegangen: er hat Claire/Whiskey gegenüber zugegeben, sie auch mit dem Gedanken im Hinterkopf programmiert zu haben, seine eigenen Schwächen auszugleichen, um eine Balance im Dollhouse herzustellen, um zu verhindern, dass er wichtige Details übersieht, gerade, weil er immer nur die Frage nach dem „Können“ stellt, nicht danach, was Gut und Richtig ist. Seit „Vows“ ist Claire Saunders verschwunden, und wir haben bereits in zwei Folgen gesehen, was für katastrophale Auswirkungen das hat, wenn was im Dollhouse geschieht nur noch von Tophers Fähigkeiten abhängt: In „Instinct“ überschätzte er sich selbst und verwandelte Echo in eine Mutter, die nur von der Idee, ihr Kind zu retten, getrieben wurde – in „Belle Chose“ wurde er von Adelle dazu aufgefordert Alphas Technologie zu adaptieren, und scheiterte ein weiteres Mal mit katastrophalen Folgen.
Diese beiden Elemente: das Fehlen von Dr Saunders auszugleichen und die Forderung, Alphas „remote wipe“ für das Dollhouse nutzbar zu machen, sind essentiell für Topher in „Belonging“.

Topher und Alpha.
“Should work. Well it doesn’t work, it works in theory. Alpha got it to work through a phone nonetheless. Are you comparing your intelligence to Alpha’s? Well, you’re talking to yourself like he does. That’s. … Very good point” – Topher
Eine der Gegebenheiten der zweiten Staffel von „Dollhouse“ ist, dass der Punkt, auf den all das hinausläuft, bereits bekannt ist. Wir haben Topher, Adelle, Echo und Whiskey in „Epitaph One“ gesehen – wir haben einen Eindruck davon gewonnen, was mit der Welt da draußen passieren wird, wenn Tophers Genialität „das Haus niederbrennt“. Dieser Weg wurde in der letzten Folge begonnen, als Adelle ihn dazu aufforderte, einen remote wipe zur Schadensbegrenzung anzuwenden: hier grübelt er immer noch über der Technologie, und erwähnt wortwörtlich, was er in „Epitaph One“ gegenüber Adelle als genialen Einfall präsentiert hat (den remote wipe über Telefonanruf):
„That’s brilliant...that’s so brilliant. Why didn’t I think of that? Did I think of that? Did I? Oh god, oh my god. If I think that I can figure things out is that curiosity or arrogance? I know what I know, I know what I know, I know what I know.“ –Topher
Topher als Alpha – als zerrissenes Wesen, das ohne ein Gefühl für Richtig und Falsch, für Konsequenzen aus seinem eigenen Handeln, an einer Technologie arbeitet, die den dystopischen Zustand in „Epitaph One“, einige Jahre später, bringen wird (wir wissen nicht genau, wann genau das begonnen hat – und wie viel von dieser Entwicklung wir in der zweiten Staffel von „Dollhouse“ zu sehen bekommen werden) – es ist auch wichtig, ständig mitzudenken, dass Topher im Grunde genommen (wenn auch wegen einer „technological anomaly“) der Erschaffer Alphas und Claires ist. Gerade in diesem Moment kommt Echo, die auch nicht mehr der „Person“ ähnelt, die sie in der ersten Staffel war, um ein Bild zu bringen, das Sierra gezeichnet hat („you’re not looking hard enough – you’re never looking hard enough“)– ein Vogel, und eine schwarze Fläche (eine Farbe, die sie nicht mag) – und in diesem Moment ist es ausgerechnet Boyd, der Topher daran erinnert, wie verletzlich und imperfekt das Dollhouse ohne Claire Saunders ist (wobei Boyd natürlich eigene Gründe hat, Claire nachzuweinen):
Boyd: “Saunders.
Topher: “Saunders? She’s gone Boyd, you gotta stop mooning.”
Boyd: “Saunders didn’t work engagement. She looked after the Actives. She would have seen.”
Topher: “Seen what?”
Boyd: “A pattern.”
Topher und Sierra.

Nun ist der Ausgangspunkt für Tophers Suche nach dem bad man in Sierras Bildern der Glaube, Priya damals geholfen zu haben – sie wurde als psychisch Kranke an das Dollhouse übergeben, und in Tophers Verständnis der Welt hat er “einen kaputten Menschen repariert”. Im Falle dieser Folge bringt Tophers Genialität allerdings erstaunlich schnell die Wahrheit über Priyas Vergangenheit zu Tage, die der Zuseher bereits aus „Needs“ teilweise kennt: Priya wurde von einem hochgeschätzten Mediziner, der für die Rossum Corporation forschte, ins Dollhouse gebracht, als Rache dafür, dass sie Nein gesagt hat. Wir sehen in einer Rückblende, wie Priya als Migrantin ohne Arbeitserlaubnis in den USA ihre Bilder am Strand verkauft, und von dem geheimnisvollen Fremden, der „zuviel bezahlt bekommt“ ein Angebot bekommt, dass sie schwer ablehnen kann (einen großen Auftrag und eine Vernissage). Dabei ist Nolan Kinnard arrogant genug, seine wahren Absichten bereits in dem frühen Stadium zu vekründen:
“I’m a collector, and you’re the real deal”

Priya: “Did you have something specific that you want?”
Nolan: “Yes you. … to do your thing.”
Sierra malt ihm also ein spektakuläres Wandgemälde, während Nolan für sie mit Hilfe des Dollhouses den großen Erfolg inszeniert – sie betritt die falsche Welt („an eleborate, expensive seduction“) in dem Moment, in dem sie zur Ausstellung kommt, denn ihm Raum sind Actives, Handlers und Rossum Executives versammelt, die alle nur darauf aus sind, Priya in Nolans Hände zu treiben. Denn Nolan will kein Doll, er will sich einen richtigen Menschen zum Untertan machen, gerade weil sie als freigeistige Künstlerin, die nicht gekauft werden kann, einen besonderen Reiz für einen Mann ausübt, der soviel Macht und Geld hat, dass er sich alles leisten kann.
Spannend sind dabei die Worte, die Echo wählt, um Priya dorthin zu bringen:
“No sweetie, it’s about the power. There’s a ton of money in this room, but that’s not power. Nolan’s a medical genius, short listed for the Nobel, that’s power. Art is power, because they can’t make it. So what if you make Nolan all cute and nervous. Why not ride that a little. Let them think they have all the power, our time will come” - Echo
Das ist einerseits eine Referenz zu Echos Engagement aus “Belle Chose” als unbedarfte Collegestudentin, die von dem Client eine Geschichte über den angeblichen Feminismus von Alisoun in Chaucers „Wives of Bath“ belehrt wird, der auch daraus besteht, die eigene Verführungskraft dafür einzusetzen, um das zu bekommen, was sie will (in Priyas Fall der Erfolg als Künstlerin). Dass diese Idee bereits in „Belle Chose“ mindestens in dem Moment zusammengebrochen ist, in dem Echo die Macht an sich gerissen hat, indem sie dem Professor einen Brieföffner in den Hals gerammt hat, läuft dabei natürlich immer im Hinterkopf mit – und wie bezeichnend es ist, dass ausgerechnet ein imprint von Echo vor einem Jahr davon spricht, dass „ihre Zeit kommen wird“, während die anderen im Irrglauben gelassen werden, weiterhin die Macht zu haben. Das stimmt ja auch, nur eben noch überhaupt nicht in dieser spezifischen Situation, vor einem Jahr, in der Priya sich der großen Lüge in dem Moment bewusst wird, in dem sie Nolan komplett in eine Ecke zwängt („I won’t take No for an answer“) und niemand eingreift, da alle anderen Eingeweihte sind, bloß sie nicht – weil sie der einzige echte Mensch in einem riesigen Schauspiel ist, das nur mit dem Zweck inszeniert wurde, sie einzusperren.
Konsequent durchgeführt der Cut: von Priyas „Nothing in this world will ever make me love you“ zu Sierra ein paar Monate später, offensichtlich wahnsinnig glücklich, endlich mit ihrem Geliebten, Nolan, vereint zu sein. Denn die eine Sache „in this world“, die sie tatsächlich noch einfangen kann, ist Tophers magic chair (die große Lüge, als Priya, von Nolan unter Drogen gesetzt, von einem von der Herausforderung total begeisterten Topher besucht wird und einen kurzen Moment der Klarheit hat: „I’m a prisoner“ – und Tophers Antwort darauf, „not for long“, andeutet, dass er weder ihre Situation versteht, noch was das Dollhouse macht).
Ein Jahr später entdeckt Topher aber, dass er keineswegs eine „Kranke geheilt“ hat, sondern Nolans Lüge aufgesessen ist, und wir bekommen wieder einen „glimpse“ von dem anderen Topher, der Fragen stellt. In einer Folge ohne Paul Ballard ist Tophers Gegenstück, sein „man-friend“ Boyd, der ihn auf dem Weg begleitet (war er doch schon letzte Folge ganz begeistert davon, dass Topher of all people moral issues mit dem komatösen Serienkiller hatte).

Zwischenstück: Adelle und Rossum bzw. Adelle und die Frage der Macht

Von all den Charakteren, die bis jetzt vorgestellt werden, gewährt Adelle DeWitt den geringsten Einblick. So wenig wir auch von Boyd wissen, wir glauben zumindest, ihn sicher auf der Seite Echos zu wissen, egal wohin dieser Weg führt. Egal, wie sehr Ballards Entscheidungen seit dem Beginn der zweiten Staffel Fragen aufgeworfen haben, seine Begründung (zumindest für sich selbst) war immer der angenommene „noble cause“ (gerade das wird ihm wohl noch zum Verhängnis werden). Aber Adelle? Wir kennen ihre Motivation nicht, wir können nicht einschätzen, welche Entscheidungen sie noch treffen wird. Während Claire selbst immer wieder meinte, sie würde auf ALLE Dolls aufpassen, das wäre ihre Aufgabe (und geraude aus dem Konflikt zwischen ALLEN und der EINEN entstanden die Spannungen mit Boyd), repräsentiert Adelle die größere Struktur. Sie ist für den gesamten Los-Angeles-Branch des Dollhouses verantwortlich. Wir haben sie bisher in zwei Interaktionen gesehen, die ihre Position ausgelotet hat: einerseits in dem kleinen Machtspiel mit Madeleine, in dem sie am Ende die Oberhand gewonnen hat (mit ähnlichen Worten wie Nolan: „I won’t take No for an answer“), und mit dem Rossum-Executive letzte Folge, der seinen Neffen vor der Justiz bewahren wollte. Nolan, und in der darauffolgenden Konversation Harding, sind aber andere Gegner.
Nolan: „You know I’m not interested in any of the other Actives?“
Adelle: “Oh, that’s a non-issue. I would no sooner allow you know one of our other Actives than I would allow a mad dog near a child”
Nolan: “I beg your pardon?
Adelle: “Giving that you’re a raping scumbag one tick shy of a mad .. I can’t recall if you take sugar”
[...]
Adelle: “We will no longer be providing you with our services. You have made me an accomplice in something vile Doctor Kinnard, and it ends now”
Nolan: “Does it?”
Adelle: “Yes it does”
Adelle HAT eine Vorstellung davon, was innerhalb der Regeln des Dollhouses richtig oder falsch ist, und sie will nicht die Komplizin bei “human trafficking and slave trade” (wie Perrin die Operation des Dollhouses charakterisierte) sein. Aber Nolan ist well-connected, und statt nachzugeben, statt aufzugeben, verlangt er, dass Sierra einen permanenten imprint bekommt und ihm für immer zur Verfügung gestellt wird – eine ähnliche Forderung, wie der Executive in „Epitaph One“ gestellt hat (ewiges Leben, indem er von Körper zu Körper springt). Wie es zu diesem Punkt kommen kann, welche Entscheidungen dazu führen, bzw. welche Machtstrukturen existieren, die durchsetzen, dass Adelles persönlicher Standpunkt dazu nicht entscheidend ist – an dieser Stelle greift „Belonging“ einige Fäden wieder auf, die in der ersten Staffel aufgetaucht sind, deren Auswirkungen man aber damals nichtmal ahnen konnte. Etwa, dass sich Adelle durch ihre „Ms Lonelyhearts“-Episode erpressbar gemacht hat, und dass sich das Dollhouse gegenüber den Angestellten, also auch ihr, als potentielle Schwachstelle durchaus abgesichert hat.

Harding: „Adelle, were being asked to place this young woman into a life of privilege, married to a man she adores. Do you really wanna go to Rossum with this, and accuse one of their most valued assets of being a kidnapper and rapist”
Adelle: “That is what he is. And if we do this, what does it make us?”
Harding: “What are we already?”
Adelle: “We’re not slave merchants. Mr. Harding, I won’t do this. However she got here, she is here. In my house, and therefore in my care.”
Harding: “Yes and you would never let anyone let take adventures of any of your charges, would you Ms Lonelyhearts?”
Adelle: Whatever indiscretions I may be guilty of…”
Harding: “Forget Victor. We don’t care…Everyone likes to take a little something home from the Office once in a while. But he’s the least of your indiscretions; I think we both know that. You’re feeling that you’re something decent and moral helps you get through the day, that’s your business. This house however is our business. And you will run it the way we tell you to. Or we will find someone who will. And I promise, you wouldn’t like the early retirement plan.”
Und wir sehen Adelle ein zweites Mal verlieren, was angesichts der Position, die sie bis jetzt eingenommen hat (die ultimative Autorität, der Mensch, der sogar mit einer Schusswunde noch konsequent war und tough genug ist, danach keine Betäubung zu brauchen in „Spy in the House of Love“), umso schockierender ist. Der Hierarchie des Dollhouses entsprechend muss sie die Verantwortung dafür tragen, aber derjenige, der ihren Verlust ausführen muss, ist Topher.

Topher: “You can’t let them do this!”
Adelle: “They’re not going to do this, we are. And when I say we don’t have a choice, know that I mean it. “
Topher: “Aren’t we supposed to care for these people? Dr Saunders would never have allowed…”
Adelle: “Which Dr. Saunders would that be? The avuncular physician so brutally cut down not five feet from where you were standing, or the last woman to whom you gave a permanent imprint , the other wounded flower you restored by offering her a new life, who apparently found you so unbearable she had to flee the city, is it that one?”
Topher: “How can you expect me to do this?
Adelle: “You’ll do it because you must. The cold reality: is that everybody here was chosen because their morals have been compromised in some way. Everyone except you. You Topher were chosen because you have no morals. You have always thought of people as playthings. This is not a judgement; you always take good care of your toys. But you’ll simply have to let this one go”.
Das ist erstens eine neue Information (über die Dollhouseangestellten und Topher), zweitens brutaler, als wir sie gewohnt sind, und drittens vielleicht eine Erklärung für die überraschende Szene in „Epitaph One“, in der sich Adelle rührend um einen vollkommen verstörten Topher kümmerte – wie eine Mutter. Sie weiß, dass sie für das, was geschehen ist, verantwortlich ist. Sie hat Topher dazu getrieben, in dem sie einerseits die unvertretbaren Entscheidungen Rossums an ihn weitergeleitet hat und ihn andererseits aufgefordert hat, Alphas Technologie weiterzuentwickeln. Der Fall-out von beidem ist das Ende der Welt – aber in „Belonging“ erstmal ein erster Ausbruchversuch Tophers, der schief geht (Fran Kranz spielt ihr von diesem Punkt an als gebrochenen Mann, vollkommen erschüttert) – und wir sehen Adelle das erste Mal wirklich straucheln, nachdem Topher den wipe vollzieht und sie betrunken (schön in dem Zusammenhang die Erinnerung an das „did I miss anything“ / „just the vodka, thank God“ zwischen Adelle und einem wiedererweckten Mr Dominic in „Epitaph One“) näher an eine Entschuldigung kommt, als jemals zuvor, und ihn aus der Verantwortung entlässt („If you have actually managed some pangs of conscious, you may rest in the knowledge that in this matter you .. you had no choice.”).

Priya

Tophers Entscheidung, Sierra statt eines permanent imprints ihre alte Identität zurückzugeben, ist sein erster Versuch, das Richtige zu tun: und dementsprechend folgenreich. Nolan zu konfrontieren war ihr erster Impuls in „Needs“, ohne Erinnerungen, ohne Gewissheit über ihre Identität, war der Hass auf ihn stark genug, um sich durchzusetzen. In der Konfrontation mit Nolan („I’m free, clear-headed, it feels good”) kippt der Moment, als sie ihm von der großen Liebe erzählt, die sie gefunden hat – ohne sich erinnern zu können, ohne einen Namen zu kennen (“I love him so much more than I hate you”). Nolan schlägt sie, und dann ist das Messer in ihrer Hand und er stirbt (und damit ist die ultimative revenge fantasy erfüllt, aber es gibt keine einfachen Lösungen, und alles hat Konsequenzen). Das Bild von Priyas Silhouette nach Nolans Tod, vor dem Bild, das sie für ihn gezeichnet hat – wie Alpha schon meinte, jede Erschaffung erfordert ein blood-ritual – und wiedermal ist Topher verantwortlich, aber heillos überfordert (denn wir können erahnen, wie weit sein „Priya, we gotta run. We gotta get out of here.“ geführt hätte). Zum Glück taucht Boyd auf – in einer Rolle, die wir nicht kennen. Der Mann mit der Vergangenheit, die wir nicht kennen, hat offensichtlich Erfahrung als Cleaner (eine Referenz an Luc Bessons „Nikita“). Er hat die Werkzeuge und die Säure schon mitgebracht, um den Körper zu entfernen, und hat Nummern in seinem Mobiltelefon gespeichert, die helfen, Menschen verschwinden zu lassen (ein Hinweis darauf, warum Boyd überhaupt im Dollhouse gelandet ist?).
Boyd: „Priya. I want you to wash your hands and go to Nolan’s room. Pack a suitcase of his clothes. Pack for warm weather. Topher. In the van outside you will find containers of sulphuric acid, a plastic sheet and a bag of tools.”
Topher: “What? What are you talking about?”
Boyd: “Consequences. […] Come on Topher.”
Topher: “Boyd. I can’t do it.”
Boyd: “You’re a doctor, You know how to dissect a body.”
Topher: “Not since school. And why do you?”
Boyd: “Slit the ephemeral artery and pump the chest. Draining the fluids makes it easier to cut up.”
Topher: “I was just trying to help her. Now she’s ruined.”
Boyd: “You had a moral dilemma. You’re first, and it didn’t go well.”
Topher: “Priya does not belong in the Dollhouse.”
Boyd: “She does now. Now I have to start the lies.”
Diesmal ist Topher derjenige, der das Chaos, das er erschaffen hat, selbst klären muss – und er tut das, wie betäubt. Die eine Sache, die Priya befreien hätte sollen, hat sie endgültig an das Dollhouse gebunden. Sie ist komprimittiert, und die glückliche, freie Künstlerin, die wir in Rückblenden gesehen haben, ist jetzt ein Teil des Dollhouses. Topher hat versagt („you were supposed to help me“) – er kann nichtmal Gutes tun, wenn er es ehrlich versucht, weil er nicht verstanden hat, dass mit einer großen Geste nicht alles repariert werden kann.
Topher: “I never should have let you go there. I should have just let you free.”
Priya: “I would have gone anyway. I wanted to confront him. I don’t know what I thought would happen. If you wake me up again, put me back to where I was a year ago. Skip this day, ignore it or delete it, or whatever, I don’t ever want this back, OK?”
Topher: “OK.”
Priya: “This secret we have, can you keep it?”
Topher: “I can keep it. But I don’t know if I can live with it.”
Priya: “I know I can’t. But I don’t have to.”
[…]
Sierra: „Did I fall asleep?“
Am Ende muss mit dem Wissen alleine zurecht kommen, die potentielle Vertraute verliert die Erinnungen für immer. Im bitteren Ende erinnert er sich kurz an das Zuvor (als Priya fragt, ob sie hier Bier trinken darf – und er „on special occasions“ antwortet, in einer Szene, die genau so aussieht wie der glückliche Moment, in dem sich Topher eine Freundin programmieren durfte, was jetzt meilenweit entfernt ist) – und wirft den magic chair wieder an, damit Sierra zumindest ein temporäres Happy-End erleben kann, Hand in Hand mit Victor, der durch all das brav auf sie gewartet hat.
Echo / Boyd

In „Belonging“ bloß eine Nebenfigur, aber ihre Entwicklung kommt hier, ganz ohne Paul, ein großes Stück weiter. Zuerst stellt sie unter Beweis, dass sie ALLES sieht, als sie Sierra beobachtet und das Bild zu Topher bringt, das alle Geschehnisse in Bewegung setzt. Boyd beobachtet sie, wie sie ein Buch liest (also ganz und gar nicht „I like the pictures“), und konfrontiert sie:
Boyd: “Is the book pretty….there aren’t any pictures.
Echo: “I can make out some of the words, It’s fun. Exercising our brains makes us our best.”
Boyd: “Echo, when did you learn how to lie?”
Echo: “Am I in trouble?”
Boyd: Not from me, but there are people who would e very upset if they knew what you’re doing.”
Echo: “Reading?”
Boyd: “You brought the painting to Topher. You’re pushing – the Actives, the staff. What you’re doing could have consequences you can’t predict or control. Some people aren’t ready to wake up.”
Echo: “I don’t care. Something bad is coming, like a storm, and I want everyone to survive it. They need to wake up.”
Boyd: “Echo, you stir things up. You might bring up the storm yourself.”
Aus Adelles Handlungsunfähigkeit haben wir schon gesehen, wie der Sturm in etwa aussehen wird (und wir wissen, wie die Welt nach dem Sturm aussehen wird). Zum Glück ist es hier Boyd, der mit ihr spricht, nicht Ballard – und Boyd beweist seine Integrität, in dem er die Wichtigkeit ihres Bewusstseins erkennt. Am Ende bekommt sie eine key card, „for the storm“.

By the way: Vielleicht mal wieder ein paar Folgen „La Femme Nikita“ ansehen, denn es gibt ein paar ziemlich spannende Überschneidungen zwischen den beiden Serien, die jetzt erst offensichtlich werden.

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